Wissenswertes
Über das warme Licht einer brennenden Kerze
Viele Dinge sind der Mode unterworfen. Kerzen spenden dem Menschen schon seit Jahrtausenden Licht und obwohl sich Werte und Funktionen über die Jahrtausende hinweg verändern, wird die Kerzen als „Lichtbringerin“ nie aus unserem Leben verschwinden.
Bereits vor 5000 Jahren gab es im vorderen Orient die ersten „Lichter“. Stroh, Hanf oder Schilfrohr wurden in Harz oder Fett getränkt und entzündet. Das hatte natürlich mit Kerzen unserer Zeit wenig gemeinsam. In China entstanden Kerzen durch Eingießen flüssiger Pflanzen- und Insektenwachse in Papierrollen. Als Docht verwendete man eingerolltes Reispapier. Die Japaner verwendeten das Wachs von Baumnüssen und die Inder kochten die Früchte des Zimtbaumes, um so Wachs zu gewinnen. Die Antiken Römer verwendeten gerollte Papyrusblätter die sie immer wieder in flüssigen Talg oder Bienenwachs tauchten. Die so hergestellten Kerzen erhellten ihre Häuser, erleuchteten nachts den Weg und bereicherten religiöse Zeremonien so wie das jüdische Lichterfest, das bis 160 v. Chr. zurückgeht. Im christlichen Glauben gibt es z. B. die Osterkerze seit Kaiser Konstantins Zeiten (307 -336 n.Chr.). Im Mittelalter kamen dann in Europa die Bienenwachskerzen zum Einsatz, die sich jedoch nur die Kirche und wohlhabende Bürger leisten konnten, sonst wurden die Talgkerzen verwendet, die in Zünften von organisierten Kerzenmachern bis ins 13. Jahrhundert hergestellt wurden. Um 1820 gewann der französische Chemiker Chevreul zum ersten Mal Fettsäuren aus tierischen Fetten und entwickelte so das Stearin, das unverderblich und hart war, und noch dazu sauber brannte. Stearin wird auch heute noch verwendet. Ca. 1850 erfanden Chemiker einen Weg aus Erdöl Paraffin herzustellen. Es war sauber, billiger hatte aber einen niedrigeren Schmelzpunkt, wird deshalb auch heute noch mit dem harten Stearin vermischt. Mit der Erfindung der Glühbirne im Jahr 1879 hat die Kerze an Bedeutung verloren. Sie ist zwar schon lange nicht mehr die wichtigste Lichtquelle der Menschen, die Beliebtheit bleibt aber auch in unserer schnelllebigen technologisierten Zeit ungebrochen. Das warme Licht der Kerze sollte bei keiner Feier fehlen, es begleitet uns bei den wichtigen Ereignissen in unserem Leben wie Taufe, Kommunion, Konfirmation, Hochzeit, Geburtstag bis hin zum Tod. Besonders zur Weihnachtszeit verbreitet sich durch den goldenen Schimmer des Kerzenlichts ein ganz besonderer Glanz und lässt Kinderaugen noch heller leuchten. |